- Bisherige Klimapolitik hat eine soziale Schieflage, von Steuervergünstigungen profitieren vor allem reichere Haushalte
- Vier Säulen ermöglichen eine sozial gerechte Transformation zur Klimaneutralität und entlasten Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen
- Neuer Thinktank Zukunft KlimaSozial zeigt in 11 Thesen, wie eine sozial gerechte und klimaneutrale Zukunft gelingen kann
Klimaschutz erfreut sich einer großen Zustimmung in der Bevölkerung. Es gibt allerdings auch Bedenken vor einer Belastung durch zu hohe Kosten, die der Weg in eine klimaneutrale Zukunft mit sich bringen könnte. Menschen mit hohem Einkommen stoßen mehr Treibhausgase aus als ärmere Menschen. Diese leiden stärker an den Folgen der Klimakrise und haben weniger Möglichkeiten, sich anzupassen. Die bisherige Klimapolitik hatte eine soziale Schieflage, weil sie Haushalte der Unter- und Mittelschicht übermäßig belastet und zu wenig ausgleichende Maßnahmen eingeführt hat.
„Jetzt kommt es darauf an, ein Verharren in einem CO2-intensiven Lebensstil zu verhindern und allen Haushalten die sozial gerechte Transformation zur Klimaneutralität zu ermöglichen. Damit das gelingen kann, müssen wir Klima- und Sozialpolitik von Anfang an zusammendenken“, sagt Brigitte Knopf, Gründerin und Direktorin von Zukunft KlimaSozial. „Hier spielt die gezielte Förderung des Umstiegs auf klimaneutrale Technologien für mittlere und untere Einkommen eine zentrale Rolle.“
Vier Säulen ermöglichen eine sozial gerechte Transformation und entlasten Menschen mit mittlerem und unterem Einkommen
Die Förderung ist eine von vier tragenden Säulen der Transformation. Darüber hinaus braucht es den Ausbau der klimaschonenden öffentlichen Infrastruktur und Daseinsfürsorge, ein klug eingesetztes Ordnungsrecht und die Rückerstattung der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung in Form eines Klimageldes. Ein Stufenmodell ermöglicht, dass sich das Pro-Kopf-Klimageld über die Zeit hin zu einem sozial differenzierten Klimageld entwickelt.
„Für die soziale Staffelung von Förderungen und Klimageld brauchen wir einen modernen Sozialstaat mit einer automatisierten und digitalen Verwaltung. Das ist bürgernah und bürokratiearm“, sagt Ines Verspohl, Leiterin Sozialpolitik bei Zukunft KlimaSozial. „Eine erfolgreiche Klimasozialpolitik bietet enorme Chancen und trägt dazu bei, die physische und psychische Gesundheit der Menschen zu verbessern.“
Thinktank Zukunft KlimaSozial geht an den Start
Mit der Veröffentlichung des Thesenpapiers „Eine sozial gerechte und klimaneutrale Zukunft sichern – 11 Thesen für eine Klimasozialpolitik“ nimmt der Thinktank Zukunft KlimaSozial seine Arbeit zur Verbindung von Klima- und Sozialpolitik auf. Klimasozialpolitik bedeutet zum einen, die sozialen Auswirkungen der Klimapolitik und die Klimawirkungen der Sozialpolitik zu analysieren. Darüber hinaus werden dabei Klima und Soziales in den relevanten Lebensbereichen zusammen gedacht. Diese umfassen neben Wohnen, Energie und Mobilität unter anderem auch Gesundheit, Arbeit oder Teilhabe.
Zukunft KlimaSozial wird gemeinsam von Dr. Brigitte Knopf und Dr. Ines Verspohl geleitet. Beide haben langjährige Erfahrungen in der Klima- bzw. Sozialpolitik. Gründerin und Direktorin Dr. Brigitte Knopf war von 2015 bis Dezember 2023 Generalsekretärin des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und ist seit 2020 stellvertretende Vorsitzende des Expertenrats für Klimafragen der Bundesregierung. Dr. Ines Verspohl war von Dezember 2018 bis September 2023 Abteilungsleiterin Sozialpolitik beim Sozialverband VdK. Das interdisziplinäre Team von Zukunft KlimaSozial besteht zunächst aus sieben Mitarbeitenden. Zukunft KlimaSozial arbeitet parteipolitisch unabhängig und wird von der European Climate Foundation finanziell getragen.
Wer wir sind: Zukunft KlimaSozial ist ein wissenschaftlicher Thinktank zur Verbindung von Klima- und Sozialpolitik. Unsere Vision ist eine klimaneutrale und sozial gerechte Zukunft. Das bedeutet gesellschaftliches Wohlergehen und Teilhabe für alle. Wir tragen mit Expertise, Ideen und Konzepten zum Gelingen bei. Dabei denken wir Klima- und Sozialpolitik von Anfang an zusammen und entwickeln neue Lösungsansätze. Wir arbeiten evidenzbasiert, zeigen verschiedene Optionen auf und bringen diese in den gesellschaftlichen Dialog ein.
Kontakt:
Sina Lippmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zukunft KlimaSozial
Institut für Klimasozialpolitik
Mail: presse@zukunft-klimasozial.de
Tel: 015560 / 186362
Website: www.zukunft-klimasozial.de